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Widerlegung der Lehre vom Samen der Schlange
 

(Vorbemerkung: Das Folgende ist ein Aufsatz, den ich im November 2022 schrieb. Ich hatte damals noch nicht die Absicht, diesen Aufsatz öffentlich zu machen. Es kann sein, dass nicht alle Details mit meiner aktuellen Position übereinstimmen. Ich veröffentliche den Aufsatz trotzdem unverändert, und ich glaube, dass er aus Sicht der Endzeit-Botschaft gut verstanden werden kann.)

 

1. Einleitung

 

In diesem Aufsatz widerlege ich die Lehre des Samens der Schlange. In aller Kürze zusammengefasst besagt diese Lehre, dass Adam nicht der Vater Kains war, sondern dass Eva beim Sündenfall mit "dem Schlang" Verkehr hatte und dabei Kain gezeugt wurde. Eva hatte anschliessend mit Adam Verkehr und dabei wurde Abel gezeugt. In diesem Aufsatz geht es mir im Kern nur darum, zu zeigen, dass Adam Kains Vater war. Ob der Baum der Erkenntnis nur ein Fruchtbaum war, oder ob sich mehr dahinter verbirgt, ist nicht Gegenstand dieses Aufsatzes. Ich gehe in aller Einfalt davon aus, dass dieser Baum auch ein Fruchtbaum war, aber das ist für die Argumentation dieses Aufsatzes nicht entscheidend. 

 

Ich widerlege die Lehre des Samens der Schlange aufgrund der Heiligen Schrift. Natürlich behaupten auch die Vertreter dieser Lehre, dass ihre einzige Grundlage die Heilige Schrift sei. Deshalb muss ich gleich zu Beginn erklären, worin der Unterschied unserer Auffassungen besteht. Ich gehe davon aus, dass die Bibel die Offenbarung Gottes ist, dass es also das klare, verständliche Zeugnis ist, mit welchem Gott uns gewisse Wahrheiten, Tatsachen, Geschichten und Lehren offenbart. Das Wort Offenbarung bedeutet Enthüllung. Durch die klaren, einfältigen und ehrlichen Texte der Bibel werden Inhalte enthüllt, die uns sonst unbekannt wären. Dabei müssen wir die Texte in ihrem Zusammenhang lesen, und können nicht willkürlich verschiedene Verse zu einem Mosaik zusammensetzen. Die Vertreter der Lehre des Schlangensamens haben ein anderes Bibelverständnis, nämlich dass einiges in der Bibel unklar formuliert oder in Rätseln oder symbolisch niedergeschrieben wurde. Nur die persönliche Offenbarung durch Gottes Geist könne uns dann zeigen, was sich hinter dem Text verbirgt, oder wie man verschiedene Bibelstellen zu einem stimmigen Mosaik zusammensetzen muss. Nun stimmt es, dass zum Beispiel prophetische Träume in der Regel Bilder enthielten, die gedeutet werden mussten. Männer wie Joseph oder Daniel hatten die Gabe, solche Träume zu deuten. Aber diese Fälle, in denen eine Deutung durch den Geist der Weissagung notwendig waren, sind immer klar als prophetische Texte erkennbar. Ich setze in diesem Aufsatz voraus, dass die ersten Kapitel der Bibel, um die es im folgenden gehen wird, grundsätzlich als historische Erzählung verstanden werden müssen, und nicht als prophetische Texte. Die Unterscheidung, wann ein Text symbolisch und wann er wörtlich verstanden werden muss, kann nicht willkürlich erfolgen, sondern der Kontext macht es klar. 

 

Es steht wohl geschrieben: "Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geist Gottes, es ist ihm eine Torheit, und kann es nicht erkennen, denn es muss geistlich gerichtet sein" (1. Kor. 2,14). Hier gilt es aber zu beachten, dass auch der natürliche Mensch sehr wohl die biblischen Texte verstehen kann, aber es ist ihm eine Torheit. Das heisst er kann es nicht als wahr, notwendig oder heilsam erkennen. Nicht die Bibel ist unklar, sondern unsere Vernunft. Der Heilige Geist muss uns zu Hilfe kommen und unsere Blindheit wegnehmen, und plötzlich lesen wir die Bibel einfältig und können an ihre Inhalte glauben. 

 

Als nächstes muss ich etwas zu Argumentationsmethoden und Beweisen sagen. Obwohl es die Vertreter der Lehre des Schlangensamens häufig ablehnen, über das Thema zu argumentieren, weil es sowieso nur durch Offenbarung verstanden werden könne, wird die Lehre selber trotzdem mit vielen Argumenten verteidigt. Argumente können grundsätzlich in mindestens zwei Kategorien unterteilt werden. Die erste Kategorie enthält Argumente, die sich direkt auf eine Bibelstelle stützen und diese mehr oder weniger nur wiederholen. Zum Beispiel wird die Aussage "Noahs Vater war Lamech" durch die Bibelstelle 1. Mose 5,28-29 bewiesen: "Lamech war 182 Jahre alt, als er einen Sohn zeugte, den nannte er Noah". Die zweite Kategorie enthält indirekte Argumente. Zum Beispiel kann die Aussage "Es musste zur Zeit der Ermordung Abels noch viele andere Menschen auf der Welt gegeben haben" mit 1. Mose 4,14 gestützt werden: "Und es wird geschehen, dass mich totschlägt, wer mich findet." Das Argument ist dann folgendes: Wenn es sonst keine Menschen gab, vor wem hatte Kain denn Angst? Diese zweite Kategorie von Argumenten ist sehr problematisch, denn im Grunde sind solche Argumente auf der eigenen Unwissenheit aufgebaut. Man behauptet, dass es ausser der zu beweisenden Aussage keine Erklärung geben könne. Im eben erwähnten Beispiel kann es aber sehr wohl andere Erklärungen für Kains Angst geben. Zum Beispiel Spr. 28,1: "Der Gottlose flieht, auch wenn niemand ihn jagt" oder auch die Tatsache, dass Kain davon ausgehen konnte, dass es weitere Nachkommen Adam und Evas geben würde. Zusammengefasst gilt also: Unwissenheit beweist nichts. 

 

Eine grosse Gefahr für Christen besteht darin, dass sie es als besondere Gnade verstehen, wenn ihnen "Geheimnisse" in der Bibel "offenbart" werden. Die wirkliche Tiefe der Bibel aber besteht darin, dass sie uns DAS Geheimnis (Einzahl!) Gottes verkündigt, nämlich Christus. Paulus hat dieses Geheimnis öffentlich gemacht, jetzt ist es nicht mehr geheim. "Selig ist der Mann, welchem Gott die Sünde nicht zurechnet" (Röm. 4,8). Die Vergebung der Sünden ist die zentrale Botschaft der Heiligen Schrift, und diese Erkenntnis kann nie ausgelernt oder ausgeschöpft werden!

 

Im folgenden Abschnitt werde ich den klaren Beweis führen, dass Adam der Vater Kains ist. Anschliessend werde ich auf alle Argumente eingehen, die verwendet werden, um die Lehre des Schlangensamens zu stützen. Ich schliesse den Aufsatz dann ab, indem ich auf verbleibende Aspekte kurz eingehe. 

 

2. Der klare Gegenbeweis

 

Der klare Gegenbeweis, dass die Lehre des Schlangensamens nicht wahr ist, kann erstaunlich kurz geführt werden. In 1. Mose 4,1-2 steht: "Und Adam erkannte sein Weib Eva, sie aber empfing und gebar den Kain. Und sie sprach: Ich habe einen Mann bekommen mit der Hilfe des Herrn! Und weiter gebar sie seinen Bruder Abel." Wenn wir davon ausgehen, dass Gott nicht lügt, und einfältig und ehrlich die Wahrheit sagt, dann kann diese Formulierung nicht missverstanden werden. Adam zeugte Kain. Das Wort "erkennen" beschreibt auf Hebräisch in diesem Kontext den sexuellen Verkehr. Es könnte klarer nicht sein. Ich weise darauf hin, dass dieses Argument in die erste der oben genannten Kategorien gehört.

 

3. Widerlegung aller Argumente

 

In diesem Kapitel gehe ich auf alle mir bekannten Argumente ein, welche dazu verwendet werden, die Lehre vom Schlangensamen zu stützen. Aufgrund des vorigen Abschnitts ist eine solche Widerlegung eigentlich gar nicht notwendig, denn die Aussage, dass Adam Kains Vater ist, wurde bereits bewiesen. Die hier zu widerlegenden Argumente gehören alle zur zweiten der oben genannten Kategorien. Aber zu allem Überfluss möchte ich trotzdem alle Einwände behandeln. 

 

3.1 Das listige Sprechen der Schlange

 

Argument: "Weil die Schlange so listig gesprochen hat, konnte es sich nicht um ein normales Tier handeln."

 

Antwort: Nur weil man nicht versteht, wie es möglich war, dass die Schlange so listig sprechen konnte, kann man nichts beweisen. Die Schlange war ein Tier, so steht es in 1. Mose 3,1: "Aber die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott der Herr gemacht hatte." Nach dem Schöpfungsbericht hatte Gott zuerst die Tiere geschaffen, und danach schuf er den Menschen in seinem Bilde. Die Schlange kann also offensichtlich kein Mensch gewesen sein. Eine einfache Erklärung, warum die Schlange so listig sprach, kann in der weit verbreiteten Annahme gefunden werden, dass es der Satan selber war, welcher durch die Schlange sprach. Dass die Schlange das listigste aller Tiere ist, war im alten Orient eine allgemein bekannte Redensart, denn die Schlange konnte töten ohne Gewalt. Damit bekommen wir den Hinweis, dass der Zweifel an Gottes Wort ähnlich wie das Gift einer Schlange tötet, leise und unscheinbar. Wie die Schlange listig ist, so ist der Satan auch listig. 

 

3.2 Erkennen der Nacktheit und Feigenblätter

 

Argument: "Nach dem Sündenfall merkten Adam und Eva, dass sie nackt waren, und wollten ihre Geschlechtsteile bedecken. Das macht keinen Sinn, wenn der Sündenfall im Essen einer Frucht bestand."

 

Antwort: Warum der Sündenfall den Menschen ihre Nacktheit bewusst machte, kann auch ohne die Lehre des Schlangensamens plausibel erklärt werden. Es handelt sich dabei um ein sehr tiefes biblisches Thema, welches ich hier nur in Kürze anspreche. Der Sündenfall bestand im Wesentlichen darin, dass die Menschen Zweifel an Gottes Wort hatten und wie Gott sein wollten. Der Zusatz "Gutes und Böses" beim Baum der Erkenntnis gibt uns den Hinweis, dass es darum ging, dass der Mensch sein Schicksal in die eigene Hand nehmen und selber über sein Wohlergehen entscheiden wollte. Das ist das Gegenteil davon, Gott zu vertrauen. Gleich nachdem Gott dem Menschen verboten hatte, vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen, sagte er: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei" (1. Mose 2,18). Da hat Gott für den Menschen entschieden, was für ihn gut ist. Nachher aber wollte der Mensch diese Erkenntnis selber haben, darum steht von Eva: "Als nun das Weib sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre" (1. Mose 3,6). Der Mensch riss also die Kontrolle über sein eigenes Wohlergehen an sich, und der damit verbundene Egoismus brachte auch das gegenseitige Misstrauen mit. Wenn jeder nur um sein eigenes Wohlergehen bedacht ist, dann wird jeder andere Mensch zur potentiellen Gefahr. Man muss seine Schwachstellen und intimen Bereiche verstecken. Nach dem Sündenfall sind Kleider zur Bedeckung der Nacktheit etwas Gutes, unter anderem weil man sich damit vor dem egoistischen Zugriff anderer Menschen schützen kann. 

 

3.3 Der Same der Schlange, böses Leben und die Feindschaft

 

Argument: "Gott spricht in 1. Mose 3,15 von der Feindschaft, die er zwischen dem Samen der Schlange und dem Samen des Weibes setzt. Also musste der Schlang Samen hinterlassen haben. Wenn beim Sündenfall nicht böses Leben entstanden wäre, wozu dann diese Feindschaft?"

 

Antwort: Der Ausspruch aus 1. Mose 3,14 ist an die Schlange, das Tier, gerichtet, Vers 15 aber an den Teufel, der durch die Schlange sprach. Das erkennen wir daran, dass in Vers 15 das Zertreten des Kopfes der Schlange erwähnt wird, was sicher nicht biologisch gemeint ist. Wenn der Same der Schlange als irdischer Same verstanden wird, dann macht die Bezeichnung "Same des Weibes" keinen Sinn mehr, denn ein Weib hat keinen Samen. Gemeint ist "Nachkomme". Mit dem "Samen des Weibes" ist Jesus Christus gemeint, welcher keinen irdischen Vater hat. Gemäss Luk. 1,35 kam der heilige Geist über Maria, weshalb das von ihr geborene Gottes Sohn genannt wird. Trotzdem hat die Schlange mit dem Zweifel, den sie säte, natürlich böses Leben hervorgebracht. Der Unglaube ist der Kern der Sünde, und diese Sünde liegt in beständigem Streit mit dem von Gott gewirkten Glauben. Natürlich offenbarte sich die Feindschaft bereits zwischen dem gläubigen Abel und dem ungläubigen Kain (Hebr. 11,4). Abel war aber nicht der verheissene Same des Weibes, sondern ein Sohn Adams. Deshalb ist die Geschichte von Kain und Abel nur eine Vorschattierung auf die Geschichte des Sohnes Gottes, und noch nicht die Erfüllung der Verheissung vom Erlöser. Die von Gott gesetzte Feindschaft offenbarte sich zur Hauptsache zwischen Jesus, dem Samen des Weibes, und den religiösen Pharisäern, den Kindern des Teufels (Joh. 8,44). Die Pharisäer sind nicht Kinder des Teufels im irdischen Sinn, sondern entsprechend ihrer Gesinnung und ihres Unglaubens. Und schliesslich herrscht die Feindschaft zwischen den beiden Samen auch in jedem gläubigen Menschen: Das Fleisch streitet immerzu gegen den Geist, und umgekehrt. Das 7. Kapitel im Römerbrief legt davon ausführlich Zeugnis ab. 

 

3.4 Schmerzen bei der Geburt

 

Argument: "Nach dem Sündenfall sagte Gott, dass Eva mit Schmerzen Kinder gebären würde. Dies ist ein Hinweis darauf, was beim Sündenfall wirklich geschehen ist."

 

Antwort: Ein Vers bevor Gott die im Argument erwähnte Strafe über Eva ausspricht, nämlich in 1. Mose 3,15, gibt Gott die Verheissung vom Samen des Weibes. Der Erlöser sollte als Nachkomme geboren werden, also war es nur natürlich, dass in diesem Zusammenhang auch die Schmerzen der Geburt erwähnt werden. Übrigens könnte man mit dem Fluch über den Ackerboden, welcher Adam betraf, auch umgekehrt argumentieren, nämlich dass dieser Fluch ein Hinweis darauf ist, dass der Sündenfall tatsächlich im Essen bestand. Aber beide Argumente funktionieren nicht, es sind eben keine Beweise. 

 

3.5 Der Name Eva: Mutter aller Lebendigen

 

Argument: "Eva wird Mutter aller Lebendigen genannt (1. Mose 3,20), Adam wird nirgendwo Vater aller Lebendigen genannt. Hätte Eva beim Sündenfall keinen Geschlechtsverkehr gehabt, dann hätte Adam seinem Weib diesen Namen gegeben, noch bevor er sie erkannte, was keinen Sinn ergibt."

 

Antwort: "Adam" bedeutet bereits Mensch, und kann sogar stellvertretend für die ganze Menschheit verstanden werden (siehe z.B. Römer 5). Dass Adam seinem Weib den Namen Eva gibt, was Mutter aller Lebendigen bedeutet, kann als Ausdruck seines Glaubens an die Verheissung verstanden werden, dass nämlich der Erlöser als Same des Weibes, also als Nachkomme Evas, geboren werden würde. Es ist nicht seltsam, dass Adam sein Weib Eva schon Mutter nannte, noch bevor er sie erkannte, denn gerade vorher, in den Versen 15 und 16, wird ja vom Nachkommen des Weibes und von den Schmerzen bei der Geburt gesprochen. 

 

3.6 Die Geschlechtsregister

 

Argument: "Kain wird in keinem Geschlechtsregister Adams erwähnt, also ist er auch nicht sein Sohn. Wäre Kain Adams Sohn, hätte er das Erstgeburtsrecht."

 

Antwort: Geschlechtsregister der Nachkommen Adams gibt es zum Beispiel in 1. Mose 5,1-32 oder ab 1. Chr. 1,1. Da ausser Noah und seinen Söhnen mit ihren Frauen niemand die Sintflut überlebte, interessieren sich die biblischen Geschlechtsregister auch nur für die Vorfahren Noahs. Darum steht in 1. Mose 5,1: "Dies ist das Buch von des Menschen Geschlecht." Es geht um die männlichen Vorfahren der heutigen Menschheit, und da gehört Kain nicht dazu. Es ist auch interessant, dass in 1. Mose 5,1-31 jeweils immer nur ein einziger Sohn genannt wird, mit dem Zusatz "...und zeugte Söhne und Töchter." Die anderen Söhne werden nicht genannt, weil deren Nachkommen nicht überlebt haben. Erst bei Noah, in Vers 32, werden alle drei Söhne genannt, weil auch alle drei für den weiteren Verlauf wichtig sind. Dass übrigens in 1. Mose 4,17-22 Kains Nachkommen separat aufgelistet werden, verstehe ich als ein Beweis der Gnade, die ihm Gott bewies. Kains Geschichte ist die Geschichte der Menschheit: Wir sind die Mörder Christi, und trotzdem ist uns Gott gnädig. Man kann die Geschichte also auch als Vorschattierung verstehen: Kain steht für die Menschheit, Abel für Jesus und Seth für den auferstandenen Jesus. Und wie jeder erlöste Mensch mit Christus gekreuzigt ist, damit der alte Mensch aufhöre, so ist auch Kain aus allen Geschlechtsregistern getilgt. Die Linie geht nur in Seth weiter, genauso wie nur Christen ewiges Leben haben. Und schliesslich zum Begriff der Erstgeburt: Zum Zeitpunkt der Geschichte von Kain und Abel war noch kein Erstgeburtsrecht definiert, das kommt in den fünf Büchern Mose erst später. Es ist in der Bibel auch nicht unüblich, dass der Jüngere gegenüber dem Älteren von Gott bevorzugt wird. Ich werde weiter unten noch ausführlicher darüber schreiben. 

 

3.7 Die Söhne Gottes und die Töchter der Menschen

 

Argument: "In 1. Mose 6,2 werden zwei Nachkommenslinien genannt, nämlich die Söhne Gottes und die Töchter der Menschen. Diese beiden Linien sind die Nachkommen Adams und die Nachkommen des Schlangs."

 

Antwort: Das Argument funktioniert in mehrfacher Weise nicht. Erstens werden nicht die Söhne Gottes und die Söhne der Menschen genannt, sondern die Töchter der Menschen. Zweitens beginnt der Abschnitt in 1. Mose 6,1 mit der Vermehrung der Menschen. Im Hebräischen wird dabei das Wort "Adam" verwendet. Adam begann sich zu mehren auf Erden. Ebenso sind die Töchter der Menschen im Hebräischen wörtlich als "Töchter von Adam" bezeichnet, weil Adam ja Mensch bedeutet. Es ist also nicht möglich, die "Töchter von Adam" als genau das Gegenteil zu bezeichnen, nämlich als "nicht die Töchter von Adam". Eine plausible Erklärung für den Begriff "Söhne Gottes" besteht darin, dass man ihn als Bezeichnung der geistlichen Kinder Gottes versteht. Konkret waren damit wahrscheinlich Nachkommen der Linie Seths gemeint, denn die Linie Seths hatte nach dem Tod Abels die Verheissung des Samens des Weibes. 

 

3.8 Der Weg der Ehebrecherin

 

Argument: "In Spr. 30,20 wird der Weg der Ehebrecherin so beschrieben: Sie isst und wischt ihr Maul und spricht... Das ist ein Hinweis darauf, dass mit dem Essen der verbotenen Frucht im Garten Eden Ehebruch gemeint ist."

 

Antwort: Die Sprüche im Buch der Sprüche sind, offensichtlich, nicht als historische Erzählungen gemeint. Dazu kommt, dass es überhaupt keinen Grund gibt, diesen Vers vom Buch der Sprüche mit der Erzählung vom Garten Eden in Verbindung zu bringen. 

 

3.9 Kain stammte vom Bösen

 

Argument: "In 1. Joh. 3,12 steht, dass Kain vom Bösen stammte. Damit ist eindeutig klar, dass der Vater Kains nicht Adam, sondern der Schlang ist."

 

Antwort: Zuerst einmal gilt es festzuhalten, dass in 1. Joh. 3,12 nicht steht, dass Kain vom Schlang stammte, sondern vom Bösen oder vom Argen. Mit "dem Bösen" ist offensichtlich der Satan, der Teufel gemeint. Der Satan ist ein Dämon und nicht im biologischen Sinn zeugungsfähig. Viel wichtiger aber ist, dass der Zusammenhang des ganzen Abschnitts in 1. Joh. 3,7-12 klar macht, dass es nicht um biologische Zeugung geht. In Vers 7 steht: "Wer Sünde tut, der ist vom Teufel", und in Vers 10 steht: "Daran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels offenbar: Wer nicht Gerechtigkeit übt, der ist nicht von Gott..." Mit den Kindern Gottes ist ja auch nicht gemeint, dass diese biologisch von Gott abstammten. 

 

3.10 Der Siebte nach Adam

 

Argument: "In Jud. 14 steht, dass Henoch der Siebente nach Adam ist. Beginnt man bei Seth als dem ersten nach Adam zu zählen, ist Henoch der sechste. Zählt man Kain und Abel dazu, ist Henoch der achte. Also kann Kain nicht von Adam sein, sondern nur Abel. Dieser wird als erster gezählt, Seth als der zweite, etc."

 

Antwort: Es ist gar nicht plausibel, dass man 1. Abel, 2. Seth, 3... rechnet, denn Seth ist nicht ein Sohn Abels. Viel plausibler ist es, bei Adam als dem ersten zu beginnen: 1. Adam, 2. Seth, 3... Gemäss dem Urtext und der Lutherübersetzung steht "der siebte von Adam". Dies lese ich als "der siebte Mensch" in der Kette des Geschlechtsregisters. Es gibt auch einen guten Grund, warum der Judasbrief den Zusatz "der siebte von Adam" braucht, denn es gibt auch den dritten von Adam: 1. Adam, 2. Kain, 3. Henoch (1. Mose 4,17). Judas verhindert damit also eine Verwechslung zwischen Henoch, dem Sohn Kains, und Henoch, der mit Gott wandelte. 

 

3.11 Vergebung durch Blutvergiessen

 

Argument: "Warum kann Vergebung nur durch Blutvergiessen geschehen, wenn nicht beim Sündenfall Leben entstanden wäre? Wären durch den Sündenfall nicht Nachkommen entstanden, dann hätte Gott das Essen der verbotenen Frucht einfach vergeben können."

 

Antwort: Gott sagte ausdrücklich, dass der Mensch sterben würde, sollte er vom Baum der Erkenntnis essen. Obwohl wir nicht verstehen müssen, warum das so ist, gibt es hier eine einfache Erklärung. Der Mensch konnte als Geschöpf Gottes nicht weiter leben, wenn er selber wie Gott sein wollte. Der Mensch ist geschaffen, und kann nur als Geschöpf leben. Sobald er wie Gott sein will, ist er kein Geschöpf mehr und damit nicht lebensfähig. Nachdem der Mensch vom Baum der Erkenntnis gegessen hatte, musste er also sterben. Doch Gott schuf durch wundersame Gnade einen Weg der Erlösung, nämlich durch stellvertretendes Sterben. Zuerst geschah dies vorbildhaft durch das Opfern von Tieren, und schliesslich durch das Sterben des Sohnes Gottes. Blutvergiessen steht gleichbedeutend für einen gewaltsamen Tod, weil das Leben im Blut ist. Das ist eine noch heute gültige Aussage: Ein funktionierendes Herz und genügend Blut ist der entscheidende Faktor, damit der Mensch leben kann. 

 

3.12 Die Beschneidung

 

Argument: "Die Beschneidung ist ein Hinweis darauf, wo der Sündenfall geschehen ist."

 

Antwort: Eva wurde zuerst verführt, trotzdem finden Christen (zu Recht!) die Beschneidung von Frauen oder Mädchen etwas Furchtbares. Der sexuelle Trieb des Mannes ist eine Hauptmanifestation aber nicht der Kern des Sündenfalls. Der Kern war der Zweifel an Gottes Aussage. Evas Sünde bestand nicht in sexuellem Treib, sondern im Unglauben und in der Rebellion gegen Gott. Dem gegenüber ist die Beschneidung bei Männern ein Hinweis auf die Zucht, welche besonders im sexuellen Bereich notwendig ist. Jeder Mann versteht das ohne weitere Erklärung. 

 

3.13 Alle Früchte ohne Ausnahme

 

Argument: "In 1. Mose 1,29 steht, dass dem Menschen alles Gewächs auf Erden, das Samen trägt, zur Nahrung gegeben ist. Weil wir hier nichts von einer Ausnahme lesen, kann der Baum der Erkenntnis kein Fruchtbaum sein."

 

Antwort: Dieser Vers gehört noch in den Kontext der Schöpfung, hier lesen wir noch nichts vom Garten Eden. Es geht um den Unterschied zwischen Menschen und Tieren: Den Tieren war das Kraut zur Nahrung gegeben, dem Menschen alle Früchte, die Samen tragen. Dann aber pflanzte Gott den Garten Eden und mitten im Garten den Baum der Erkenntnis, welcher dann dem Menschen verboten wurde. 

 

3.14 Der Baum des Lebens war auch kein Fruchtbaum

 

Argument: "Nach dem Sündenfall wurde der Zugang zum Baum des Lebens versperrt, weil der Mensch sonst in seinem sündigen Zustand hätte ewig leben können. Dass man durch das Essen einer Frucht ewig lebt, macht keinen Sinn, also ist der Baum des Lebens kein normaler Fruchtbaum, und also auch der Baum der Erkenntnis nicht."

 

Antwort: Ich habe schon ganz zu Beginn gesagt, dass es mir nicht darum geht, herauszufinden, ob der Baum der Erkenntnis und der Baum des Lebens normale Fruchtbäume waren, oder nicht. Aber es ist durchaus plausibel, dass es normale Fruchtbäume waren. Wunder Gottes geschehen häufig durch uns unsinnig erscheinende äussere Handlungen. Als Beispiele nenne ich die Genesung Naemans durch siebenfaches Untertauchen im Jordan oder die Heilung des Blinden, dem Jesus Dreck auf die Augen schmierte. Die äussere Handlung bedeutet dabei für sich allein genommen nichts, aber die Verheissung Gottes, die dabei steht, ist entscheidend. In einem ähnlichen Sinn verstand übrigens Martin Luther die Bedeutung der Taufe und des Abendmahls. Die äusseren Handlungen werden durch die Verheissung Gottes bedeutsam. 

 

3.15 Der Baum der Erkenntnis war eine Lust für die Augen

 

Argument: "Es steht in 1. Mose 3,6, dass der Baum der Erkenntnis eine Lust für die Augen war. Das ist ein Hinweis auf Sexualität."

 

Antwort: Das Problem bei diesem Argument ist, dass der Baum für Eva eine Lust der Augen war. Bekanntlich ist es aber nicht die Frau, sondern der Mann, bei dem sexuelle Lust durch Blicke entsteht. Deshalb sagt Jesus in Matth. 5,28: "Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen." Hier lesen wir nichts davon, dass eine Frau keinen Mann entsprechend ansehen soll, denn für Frauen besteht dieses Problem gar nicht. 

 

3.16 Eva wurde verführt

 

Argument: "Eva sagt nach dem Sündenfall in 1. Mose 3,13, dass die Schlange sie verführt hätte. Damit ist klar Verführung zum Ehebruch gemeint."

 

Antwort: Offensichtlich kann ein Mensch auch zu anderen Dingen verführt werden, nicht nur zum Ehebruch. Zum Beispiel findet man im Internet unter den Titel "Dessert Rezepte: Süsse Verführung" Suchresultate, bei denen es ums Essen und nicht um Sexualität geht. 

 

3.17 Kains Opfer war nicht angenehm

 

Argument: "Kains und sein Opfer waren Gott nicht angenehm, aber Abel und sein Opfer schon. Das war deshalb so, weil Kain biologisch ein Sohn des Bösen war."

 

Antwort: Das Entscheidende an der Geschichte von Kain und Abel ist gerade, dass kein äusserlicher Grund gefunden werden kann, warum Gott gnädig auf Abel sah, aber nicht auf Kain. Das hat der Schreiber des Hebräerbriefes verstanden, weshalb er schreibt: "Durch den Glauben hat Abel Gott ein grösseres Opfer getan denn Kain" (Hebr. 11,4). Vor allem durch die Verkündigung des Paulus und der anderen Apostel im neuen Testament verstehen wir, dass es der Glaube, d.h. das Vertrauen auf Gott, ist, welches Wohlgefallen bei Gott findet: "Ohne Glaube ist's unmöglich, Gott zu gefallen" (Hebr. 11,6). 

 

3.18 Seth war Adam ähnlich

 

Argument: "In 1. Mose 5,3 wird gesagt, dass Seth dem Bilde Adams ähnlich war. Bei Kain wird dies nicht gesagt, weil er als Sohn des Schlangs dem Adam eben nicht ähnlich war."

 

Antwort: Zuerst einmal wird auch von Abel nicht gesagt, dass er dem Bild Adams ähnlich war. Wäre dies der Fall, hätte das Argument vielleicht ein gewisses Gewicht. Die Formulierung ist eine klare Anspielung auf 1. Mose 1,26, wo der Mensch im Bild Gottes geschaffen wurde. Die Betonung darauf, dass Seth nun dem Bilde Adams ähnlich war, ist ein Hinweis darauf, dass der Mensch nach dem Sündenfall das Bild Gottes in gewissem Sinn verloren hatte. 

 

3.19 Geburt Jesu von der Jungfrau

 

Argument: "Jesus wurde von einer Jungfrau geboren, nicht aufgrund einer sexuellen Vereinigung. Des beweist, dass der Sündenfall Sexualität war."

 

Antwort: Dieses Argument ist einfach absurd. Alle Christen wissen, wer der Vater Jesu war: Gott selber. Wie also hätte Jesus aufgrund von sexuellem Verkehr gezeugt werden können?

 

4. Weitere Aspekte

 

Ich gehe in diesem letzten Abschnitt auf einige verbleibende Gedanken ein, die bisher nicht angesprochen wurden. Dabei soll auch klar werden, dass die Lehre vom Schlangensamen einige biblische Inhalte verdunkelt oder entkräftet, und dass die einfältige Lesart vom Sündenfall Klarheit schafft. 

 

4.1 Kreuzungen sind nie vermehrungs- und selten lebensfähig

 

Wir wissen, dass eine biologische Kreuzung nie vermehrungsfähig ist. Zum Beispiel das Maultier, die Kreuzung zwischen Pferd und Esel, ist zwar lebensfähig, aber nicht vermehrungsfähig. Pferd und Esel sind biologisch sehr ähnliche Tiere. Damit Kain als Sohn des Schlangs vermehrungsfähig war, müsste der Schlang dem Menschen biologisch extrem ähnlich gewesen sein. Die Schlange war aber ein Tier, siehe 1. Mose 3,1. 

 

4.2 Was war Adams Sünde?

 

Wenn der Sündenfall Evas im Ehebruch mit dem Schlang bestand und diese Handlung symbolisch mit dem Essen der Frucht vom Baum der Erkenntnis beschrieben wird, wie soll man dann den Sündenfall Adams verstehen? Der Geschlechtsverkehr mit Eva war für ihn doch keine Sünde, schliesslich hatte Gott sogar geboten, der Mensch solle fruchtbar sein und sich vermehren (1. Mose 1,28). Wenn das Essen der verbotenen Frucht bei Adam symbolisch für den Geschlechtsverkehr mit Eva steht, warum steht dann nach der Verbannung aus dem Paradies, dass Adam Eva erkannte und daraus (Kain und) Abel entstand? Hat Adam seine Frau Eva nun vor der Verbannung aus dem Paradies erkannt, oder nachher? Oder bezieht sich die Aussage in 1. Mose 4,1 rückblickend auf den Sündenfall? Es ergibt sich kein kohärentes Bild. 

 

4.3 Der Freudenruf Evas und die Bevorzugung der Erstgeburt

 

Nach der Geburt von Kain ruft Eva aus: "Ich habe einen Mann bekommen mit der Hilfe des Herrn!" (1. Mose 4,1). Nachdem Abel geboren wurde, liest man von keinem solchen Ausruf. Es ist naheliegend, dass der Ausruf nach der Geburt von Kain ein Freudenruf war. Man darf wohl vermuten, dass Eva davon ausging, dass durch Kain die Verheissung vom "Samen des Weibes" erfüllt werden würde. Die Bedeutung des Namens "Kain" ist zwar nicht zu 100% geklärt, aber es könnte "bekommen" bedeuten, in Übereinstimmung mit Evas Ausruf. Der Name "Abel" bedeutet dagegen "vergänglich", es ist das gleiche Wort, das zu Beginn des Buches "Prediger" verwendet wird, wenn steht: "Es ist alles eitel (d.h. vergänglich, nichtig)". Die Erstgeburt Kain wurde von den Eltern gegenüber dem Zweitgeborenen Abel offensichtlich bevorzugt, was auch daran erkennbar wird, dass Kain den Beruf seines Vaters (Ackerbauer) ergreift, Abel aber ein Hirte von Kleinvieh wird. Und dann geschieht, was so häufig in den biblischen Geschichten geschieht: Der Jüngere wird gegenüber dem Älteren von Gott bevorzugt (man denke nur an Isaak und Ismael, Jakob und Esau, Ephraim und Manasse, Juda und Ruben, usw.). Gott erhöht die Niedrigen und demütigt die Stolzen (Luk. 1,52). 

 

4.4 Alle sterben in Adam, auch Abel und Seth

 

Gemäss 1. Kor. 15,22 sterben in Adam alle, das heisst jeder Nachkomme Adams ist durch diese Abstammung bereits dem Tod verfallen. Wie muss man diese Aussage in Bezug auf Kain verstehen, wenn Kain kein Nachkomme Adams ist? Auch gemäss Römer 5 ist der Ursprung der Sünde in Adam zu suchen: Durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen (Röm. 5,12). Dem gegenüber behauptet die Lehre vom Schlangensamen, dass gewissermassen durch einen Schlang der böse Same in die Menschheit gekommen ist. Wenn die Essenz des Sündenfalls tatsächlich darin besteht, dass der biologische Same der Schlange in die Menschheit gekommen ist, wie erklären wir dann, dass auch Abel und Seth, welche definitiv Adam und Eva als Eltern hatten und damit in keiner Weise mit einem biologischen Samen der Schlange in Verbindung gebracht werden können, auch Sünder und dem Tod verfallen waren? Es ist wirklich wichtig: Unsere Verdammnis kann nicht anders erklärt werden als nur durch unsere eigene Schuld, wie geschrieben steht: "weil sie alle gesündigt haben" (Röm. 5,12). Es ist abwegig, in diesem Zusammenhang von einem biologischen Schlangensamen zu sprechen. 

 

4.5 Gottes Umgang mit Kain

 

Wie passt eine Dämonisierung Kains als vermeintlicher biologischer Nachkomme des Schlangs zu der Geschichte von Kain und Abel, in welcher man fast nichts von Abel, dafür aber umso mehr von Kain liest? Am Sprechen Gottes zu Kain kann man erkennen, wie sehr sich Gott um Kain bemüht hat. Schon vor dem Mord an Abel versucht Gott, Kain auf den rechten Weg zu bringen (1. Mose 4,6-7). Direkt nach dem Mord spricht Gott wieder zu Kain (1. Mose 4,9). Und als Kain eine patzige Antwort gibt ("Soll ich meines Bruders Hüter sein?") sagt Gott: "Was hast du getan?" und dann verbannt resp. verflucht Gott Kain auf der Erde. Erst dann sieht Kain seine Schuld ein, kann aber an keine Vergebung glauben. Dass Gott anschliessend ein Zeichen (!) an Kain macht, damit ihn niemand erschlagen solle, ist doch bemerkenswert! In dieser Geschichte kann jeder Mörder, der von seinem Gewissen in Unruhe umgetrieben wird, Trost finden. 

 

4.6 Der Same der Schlange ist in allen Menschen

 

Es ist eine entscheidende biblische Erkenntnis, dass alle Menschen Sünder sind (Röm. 3,23). Der Same der Schlange, der Unglaube und Zweifel sowie die Auflehnung gegen Gott, steckt in jedem Menschen, in jedem Nachkommen Adams. Deshalb wurde Jesus Christus, der Same des Weibes, an einem Holz aufgehängt und erhöht, wie Mose eine eherne Schlange erhöht hatte (Joh. 3,14). Die direkte Verbindung der ehernen Schlange bei Mose und der Kreuzigung Jesu ist von entscheidender Wichtigkeit: Jesus hat den Platz des Samens der Schlange eingenommen und ihn mit in den Tod genommen. Die Feindschaft, die zwischen dem Samen der Schlange und dem Samen des Weibes, d.h. zwischen der Menschheit und Gottes Sohn, herrschte, kann nur beseitigt werden, indem der Same der Schlange getötet wird. Durch Gottes unbegreifliche Gnade ist aber gerade das Gegenteil geschehen: Der Sohn Gottes wurde vom Samen der Schlange ermordet, aber weil dieses Sterben stellvertretend war, hat der Sohn Gottes so den Teufel besiegt! Halleluja, Amen. 

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